Sehr geehrte Frau Ziegler! Sie haben im Jahre 2012 mit Ihrer Familie das Kloster Hochstrass erworben, komplett saniert und im Herbst 2015 als Seminarhotel neu eröffnet. Welche Vision begleitete Sie bei diesem großen Vorhaben?
Wir waren im Jahr 2012 eigentlich auf der Suche nach einem landwirtschaftlichem Grund und sind so durch eine Anzeige in einer Zeitung auf das Kloster gestoßen. Dort waren nur die Eigenjagd und die Landwirtschaft ausgeschrieben. Dass sich auf dem Grund auch ein altes Kloster befindet, haben wir erst beim Erstkontakt mit dem Makler erfahren. Nachdem wir uns das Areal trotzdem angesehen haben, ist uns der Gedanke gekommen, diesen schönen Ort wieder zum Leben zu erwecken und zwar mit ähnlichen Schwerpunkten, die das Kloster vorher schon hatte. Die Schwestern führten hier eine landwirtschaftliche Fachschule, hatten sich eine sehr lange Zeit die Autarkheit erhalten können und man sollte auch den christlichen Ursprung des Klosters nicht vergessen. Somit haben wir die Vision entwickelt durch ein Seminarhotel, die Gastfreundschaft auf der einen Seite und das Lernen auf der anderen Seite wieder in das Haus zurückzuholen. Durch die eigenen Quellen und den Wald, der die Hackschnitzelheizung füttert, sind wir der Autarkheit auch schon einen Schritt näher gekommen. Die noch geweihte Kirche, die wir für Hochzeiten, Taufen, aber auch für Konzerte oder Lesungen verwenden, ist das bleibende Zeichen des christlichen Ursprungs des Hauses.
Sie konzentrieren sich bewusst auf die essentiellen Qualitäten eines Refugiums. So gibt es keinen Wellnessbereich, kein Hallenbad und kein TV am Zimmer. Was gibt es stattdessen?
Was heißt für Sie Wellness? Das Wort bedeutet „sich wohlfühlen“. In unserer Konsumgesellschaft haben wir daraus das Verständnis von großen Bad- und Saunaanlagen gemacht. Um sich wohlzufühlen muss ich mich erst einmal wieder selber fühlen. Dazu dient bei uns die Ruhe und Stille, die der Ort verbreitet. Wir haben um das Hotel herum 167 ha Wald und Wiesen zum Wandern und spazieren gehen. Zu Klosterzeiten haben viele Gäste ihre „Sommerfrische“ hier in Hochstrass verbracht und sind durch den direkten Kontakt mit der Natur wieder geerdet nach Hause gefahren. Wir wünschen unseren Gäste eine ähnliche Erfahrung und dass sie bei uns Kraft schöpfen können für ihre nächsten Aufgaben. Außerdem wird es bis Ende des Jahres eine kleine Außensauna mit Ruhebereich in der Nähe des Teiches geben. Unsere Gartengestaltung wird noch durch Brotbackofen, Grillplatz und Feuerstelle vervollständigt.
Ihre Tochter Julia Ziegler leitet den landwirtschaftlichen Bereich. Sie bewirtschaftet u.a. einen eigenen Kräuter- und Gemüsegarten. Auch eigene Erzeugnisse, wie z. B. altersmilde Schnäpse und klösterliche Liköre stehen auf der Karte.
Wie schon erwähnt wollen wir Schritt für Schritt die Selbstversorgung erweitern. Wir haben hunderte von Obstbäumen, deren Obst wir in der Landwirtschaft zu Marmeladen, Sirupen und Schnäpsen veredeln. In den nächsten Jahren wollen wir den Gemüsegarten erweitern, sodass wir die Grundversorgung für das Hotel zumindest mit den wichtigsten Gemüsearten absichern können. Unsere Hühner legen auch schon brav die Eier für das Frühstücksbuffet. Der nächste Schritt für das nächste Jahr wird eine kleine Schafherde sein. Wir werden hier keine 100%ige Selbstversorgung erreichen, aber alles andere so weit wie möglich regional und saisonal einkaufen.
Interessant ist die Liste der Seminaranbieter, mit denen Sie zusammenarbeiten. Darunter finden sich nicht nur Fastenleiter und Bewegungsspezialisten, sondern auch gleich zwei Philosophen. Wie kommt das?
Um das Haus auch für Privatgäste interessant zu machen, haben wir uns entschlossen mit Seminaranbietern zusammenzuarbeiten, die den Privatgast ansprechen. Dazu gab es auch ein Angebot, in dem Fasten und Philosophie kombiniert waren. Da lag der Schritt, eine philosophische Wanderung bzw. philosophische Abende anzubieten, sehr nahe. Im nächsten Jahr wird es zwei Gesundheitswochen geben, bei denen die verschiedenen Angebote kombiniert werden und somit für jeden etwas dabei sein wird.
Ein historisches Gebäude umzubauen verlangt sehr viel Detailarbeit. Was waren die besonderen Herausforderungen bei der Küchenplanung?
Dadurch, dass wir das Haus von alter Technik entkernt hatten, konnten wir fast wie bei einem Neubau planen. Gegeben waren die Räumlichkeiten und der Steinbau an sich. Aber wer darf schon in einer Küche mit einem so schönen Ausblick arbeiten?
Wie verlief die Zusammenarbeit mit der Firma Metagro?
Sehr gut. Auch jetzt, wo wir noch einige Anpassungen in der Küche machen müssen, kann ich die Flexibilität und die Qualität der Fa. Metagro nur hervorheben.
Eine letzte Frage: Sie arbeiten derzeit an einem Buch über die Geschichte des Klosters. Wann soll es erscheinen und was könnten wir alle aus den Hochstrasser Geschichten lernen?
Unser Geschichtenbuch erschein am 20. Juli 2016. Wir haben schon viele Anmeldungen und freuen uns, dass es so großen Anklang findet. Ein Zitat aus dem Epilog des Buches beantwortet Ihre letzte Frage: „So ist die Geschichte von Hochstrass auch eine Geschichte enttäuschter Hoffnungen. Sie führt uns vor Augen, dass letztlich nichts von dem Bestand hat, was wir Menschen schaffen. Darin steckt nicht nur etwas Schmerzliches, sondern auch etwas sehr Befreiendes. Wenn wir wollen, können wir uns davon anregen lassen, den Augenblick anzunehmen, wie er ist."
Das besondere METAGRO-Service
Die Arbeitsplatten wurden vor Ort fugenlos verschweißt. Das garantiert eine hygienische, saubere und durchgehend fugenfreie Abdeckung. Die Arbeitsplatten mit Fensteranschluss wurden als Nischenverkleidung fugenlos an die historische Gebäudesituation angepasst. Auch bei diesem Projekt erfolgte die Naturmaßnahme mit dem millimetergenauen Flexijet-System.
Eine spezielle Arbeitsplatte mit Steineinlage in der Patisserie sorgt für optimales Arbeiten der Mehlspeisköche. Die Schränke wurden in der Ausführung Swingline mit gerundeten Griffleisten und hygienisch dichtem Boden geliefert. Die Getränkekühlung punktet mit edlem Holzdekor, passend zum Interior Design des Hauses.